Für den Einstieg halte ich das für etwas überfordernd.
Ich würde stattdessen mit Onlinevideos anfangen - z.B. auch Dokus etc., - erst mal die Sendung sehen, mir bewusst machen, was für Inhalte ich lernen will und diese dann memorieren.
Was Du vorhast ist in etwas vergleichbar mit dem Lernen eines Gedichtes beim ersten Hören, während es jemand mit normaler Geschwindigkeit vorträgt.
Das ist aus meiner Sicht eher etwas für Fortgeschrittene, die nicht nur viel Übung mit den Techniken haben, sondern auch ihre Routen und andere Merkhilfen (Schlüsselwörter etc.) fest im Griff haben.
Anfangs dauert es einige Zeit, bis man auf ein passendes Bild kommt und im Idealfall prüft man das Bild noch ein paar Mal, bevor man zum nächsten Punk geht.
Testfragen sind dabei:
Komme ich von diesem Bild wirklich wieder auf den Inhalt?
Beispiel:
"Oh schaurig ist's übers Moor zu geh'n"
Für das O nehme ich eine Seifenblase, die im "Schauer" zerplatzt, und am Boden ein sehr viel Schlamm freisetzt ("Moor"), durch den ich versuche zu gehen.
Problem:
"Seifenblase" bringt mich vielleicht eher auf Seife, seicht, seidig etc. und entweder denke ich bei dem visualisierten Schauer an Regen oder ich komme auf das englische Wort "shower", von dort auf "Dusche" und dann nicht mehr weiter.
Hat man sich sehr schnell ein Bild zusammengeschustert, passiert es auch, dass man beim Wiederholen einfach gar nichts mehr vor sich sieht.
Ich würde also mindestens zweigleisig üben:
Einmal mit ausreichend Zeit wenige Bilder kreieren bzw. nur wenige Routenpunkte belegen.
Das kann man ja durchaus anhand von Allgemeinwissen machen: Entweder konkrete Allgemeinwissensseiten oder -bücher oder man nimmt den kostenlosen Teil der lokalen Onlinezeitung etc. und lernt einfach pro Tag einen kleinen Artikel.
Auf die Nachrichtensendungen könntest Du diese trainierten Fähigkeiten dann anwenden.
Auch hier würde ich mit Videos im Netz anfangen und erst, wenn Du diese mehrfach wieder abgespielt hast und schneller beim Bildererstellen/ Routenpunktebelegen/ Abrufen geworden bist anfangen mit TV-Sendungen.
Eine gute Übung ist aber, sich
eine Sache zu merken, entweder eine neue Information in einer Sendung über ein bekanntes Thema, oder eine neue Information im Gespräch, oder einen Artikel, den Du einkaufen wolltest aber gerne vergisst, oder den Namen eines neuen Bekannten usw. Wenn man sich erst mal nur eine Information merkt, hat man auch in der konkreten Situation (Dir fällt an der Ampel ein, was du noch besorgen solltest, der Bekannte stellt sich vor, eine neue Info zu einem Dir bekannten Thema taucht auf) genügend Zeit, ein Bild zu formen, weil man sich nicht sofort auf all die folgenden Infos konzentrieren muss.
Gelegenheiten gibt es genügend:
Autokennzeichen der Freunde und Nachbarn, beim Ausgehen merken, was jeder gegessen oder getrunken hat, Einkaufszettel und To-do-Liste merken.
Ich bin oft mit der Familie bei Ikea und konnte dann üben, wenn sich jemand etwas rausgesucht hatte und die Fach- und Regalnummer merken musste.
Da gab es genug Ablenkungen zwischen dem Merken und Abrufen, aber es war nur eine Information und ich konnte das Bild anfangs öfter wiederholen. Es kam auch vor, dass ich einige Zeit nachdenken musste, besonders wenn es hieß "was wollte ich nochmal mitnehmen?" statt "wo waren nochmal diese Kästen?"
Also am Anfang würde ich mir wirklich Zeit zum Üben nehmen und erst später mit Situationen üben, in denen sehr viele neue Infos nacheinander auf einen einprasseln (Nachrichtensendung).
LG
Frederica