Klaus Horsten hat geschrieben:Diese Garderobe stellt einen wesentlichen Fortschritt gegenüber meiner dar.
Nein, das kann man eigentlich nicht sagen. Es geht nur um eine Anwendung.
diese Garderobe ist doch sehr bizarr.
Die Garderobe besteht zunächst nur aus den geographischen Angaben und ist überhaupt nicht bizarr. Der Rest sind Mäntel, die ich an der Garderobe aufgehängt habe. Also "Peru" = Haken Nr. 94 der Garderobe. Der Geisterhund hängt am Haken Nr. 94.
Wenn also aus irgendwelchen Gründen die Frage auftauchen sollte: "Welche Nr. hat der Hund?", so führt die Überlegung HUND > GEISTERHUND > PERU zur Antwort.
Wenn das dann aber einmal einigemaßen etabliert ist, so verwandeln sich die "Mäntel" in ebensoviele Haken einer neuen 100-Garderobe. Um mir also zu merken, dass Mr. X in der Grindelallee Nr. 94 wohnt, genügt es dann, dass ich mir, indem ich die Grindelallee entlanggehe, vorstelle, dort, wo Mr. X wohnt, auf einen Hund zu treffen.
Und indem ich die Gewohnheit entwickle, mir Zahlen auf diese Weise zu merken, - wird die gesamte Sequenz von 100 kleinen Phantasien allmählich mein geistiger Besitz, mit dem ich "wie im Schlaf" schalten und walten kann.
Ist die Bizarrerie nicht doch ein taugliches Mittel fürs Merken?
Nach wie vor antworte ich: Nein, das Bizarre soll nicht angestrebt werden, sondern nach Kräften vermieden. Die vorliegenden 100 kleinen Phantasien, die sich hinter den Wortkombinationen auftun, entspringen dem Bemühen, möglichst natürlich zu bleiben und keineswegs dem Versuch, bizarr zu werden.
Das Problem ist nur, dass sich auch beim besten Willen das Bizarre nicht vermeiden lässt und dass es dann auch eine Wirksamkeit entwickelt. Ein schwieriges Problem!
Weshalb die zusammengesetzten Substantive? Weshalb nicht: "Hund" statt "Geisterhund"?
Lieber Klaus Horsten! Ich bin mir sicher, dass Du Dir diese Frage längst beantwortet hast!
Die Zusammensetzungen besitzen wohl mehr Bindekraft.
Da Dir die kleinen Phantasien offenbar zusagen, darf ich diese Frage als ein Kompliment betrachten. Ja, auch mir leuchten diese Phantasien ein, die meisten spontan, die anderen mit etwas Nachdenken. Und davon hängt einiges ab. Im Gegensatz zu den "Gedächtnissportlern" benutze ich nämlich Mnemotechnik zum dauerhaften Abspeichern wichtiger und nützlicher Inhalte.
U.V.