Rubiks Cube Algorithmen

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

Moderatoren: Hannes, Boris

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ruonitb
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Rubiks Cube Algorithmen

Beitrag von ruonitb »

Hallo!

Ich mache jetzt schon seit einiger Zeit Speedcubing (d.h. den Rubiks Cube möglichst schnell zu lösen ;) ).
Zur Lösung sind einige Algorithmen nötig bzw. je mehr Algorithmen man kennt, desto schneller kann man ihn lösen, da man in (fast) jeder Situation gleich den Lösungsalgorithmus griffbereit hat.

Als kleines Beispiel hier eine typische Situation und der Lösungalgorithmus:


Bild

Algorithmus: R U2' R2' U' R2 U' R2' U2 R

(R steht für Right side drehen, U für up; U' bedeutet Up gegen den Uhrzeigersinn drehen etc.)

Nun meine Frage:

Wie schaffe ich es am besten mit Hilfe des Mastersystems bzw. auch der Routenmethode, mir diese Algorithmen zu merken?
Ich müsste dann immer das Bild der Situation und den Lösungsalgorithmus zusammen im Kopf haben.

Es dürften insgesamt knapp 100 Algorithmen sein.


Wie würdet ihr das machen/was habt ihr für Vorschläge?


Gruß, Flo! :)




PS: Macht hier sonst noch jemand Speedcubing? :)
einauge
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Beitrag von einauge »

Hi,

ist lange her das ich den Würfel kompletierte, verwendete allerdings keinen mathematischen Ansatz. Aber einmal einfach eine kleine Idee. Wie wäre es mit der Mnemotechnik für binäre Zahlen?

http://www.frontreporter.de/phpbb/viewt ... ht=bin%E4r

wobei man vielleicht dies so gestalten könnte:

0000000000

Die fetten Nullstellen für die Anzahl von auf/rechts (1), für runter/links (1)

0000000000

Die fette Nullstelle für linke Seite (0), oder rechte Seite (1)

0000000000

Die fette Nullstelle für unten(0), oder oben (1)

0000000000

Die fette Nullstelle für den Zähler von auf/rechts (1), für runter/links (0)
..ich sehe den Schatten...
tim
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Beitrag von tim »

Hi Florian,

da ich selbst Speedcube, kann ich dir nen Tipp von der "anderen" Seite geben: Tu es nicht :). Versuche die Algorithmen nicht stur auswendig zu lernen, damit du nachher die Zugfolge hinschreiben kannst, sondern versuche die Algorithmen in deine Finger zu bekommen.
Schau dir an, was für Züge du machen musst, mach sie auf dem Würfel, während du noch auf das Blatt schaust und wiederhole das so oft, bis du die Zugfolge auswendig kannst. Dann noch einige male wiederholen, bis du nicht mehr nachdenken musst, was du jetzt drehen musst. Und so verfährst du mit jedem Algorithmus.
Diese Art des "Lernens" hat vor allem den Vorteil, dass du die Zugfolge nicht erst aus deinem Gehirn kramen musst, wenn du in eine bestimmte Situation kommst. Du brauchst also nicht drüber nachdenken, sondern kannst sie ganz intuitiv ausführen. Das ist deutlich hirnschonender und vor allem (wichtig beim speedcuben ^^): schneller.

P.S.: Wie schnell bist du denn?
Und noch nen Tipp: Du hast geschrieben, dass es etwa 100 Algorithmen sind, dann geh ich mal davon aus, dass du die Fridrich-Methode lernst und die Algorithmen der ersten zwei Ebenen mitgezählt hast. Zu diesen Algorithmen kann ich nur sagen: Versuche sie nicht auswendig zu lernen, sondern finde sie selbst heraus. Somit bleiben sie schneller im Gedächtnis hängen und (was noch viel wichtiger ist) du weißt warum die Algorithmen das tun, was sie tun. Das ist enorm wichtig, wenn man wirklich schnell (< 20s) werden will. Durch das wissen, warum die Algorithmen funktionieren, kannst du dann intuitiv Slots miteinander kombinieren, oder die Slots aus unterschiedlichen Winkeln lösen, ohne den Würfel drehen zu müssen.
Sorry an all die Nicht-Cuber für dieses Fachgesimpel, ich hoffe es stört nicht alzu sehr :).
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Boris
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Beitrag von Boris »

Ich kann Tim nicht bestätigen.
Ich habe die Petrus Methode durch Auswendiglernen von etwa 20 Algos gelernt. Wenn ich nicht weiter wusste, konnte ich einfach "nachgucken". Anwenden muss man es ja trotzdem, so dass es dann eh "in die Finger übergeht".

Hab länger nichts mehr damit gemacht, übe jetzt aber das Blindlösen genauso (sind aber nur vier notwendige Algorithmen, die Setup-Züge probiere ich durch denken zuschaffen ) :twisted:
ruonitb
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Beitrag von ruonitb »

Hallo!

Danke für die Antworten...naja...es geht eigentlich nur darum, die Algorithmen für OLL und PLL zu lernen (also natürlich Fridrich), das sind aber eh weniger als 100. F2L mache ich intuitiv und das Kreuz sowieso.

Einen recht großen Tiel kann ich ohnehin schon, aber mich würde es auf jeden Fall interessieren, wie es wäre, wenn man die ALgorithmen mit einer Mnemotechnik lernt.

Boris, lernst du die "3-Cycle-Method"? :)


Bin im Moment bei ca. 30 Sekunden Durchschnitt. Hängt aber eben von OLL und PLL ab, da ich noch nicht alle Fälle kann. :)
tim
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Beitrag von tim »

Klar gehen die Zugfolgen nach einiger Zeit in die Finger über, egal welche Lernmethode man verwendet. Aber meiner Meinung nach ist es Zeitverschwendung sich für sowas Bilder auszudenken und so eventuell seine Routen zu blockieren. Wenn ich mich hinsetze, den Algorithmus anschaue, ihn etwa 50-mal mach, dann ist das gespeichert und ich kann ihn auch am nächsten Tag noch. Um mit Mnemotechniken herumzuspielen, kann man das natürlich machen :).
Das Lernen von Zugfolgen ist vergleichbar mit dem Auswendiglernen eines Klavierstücks. Keiner wird sich vor die Noten setzen und sich alles einprägen. Man versucht das Stück so lange zu spielen, bis man es sicher spielen kann, ohne, dass man die Noten vor sich hat.
Und wenn du bei 30s bist, dann benutzt du bestimmt schon den einen oder anderen Fingertrick (für die Nicht-Cuber: Trick ist hier nicht wörtlich gemeint, sondern bezeichnet eine feste Zugfolge, für die man genau weiss, wie man die Finger benutzen muss. Zum Beispiel: RUR'U'). Ich würde (vor allem bei den OLL-Algos geht das sehr gut) mir die Algorithmen in solche Trigger unterteilen. Das macht das Lernen erheblich einfacher, weil man die Anzahl an Informationen drastisch verringert. Nach den 50 Versuchen interessiert dich das dann auch gar nicht mehr :).

P.S.: Boris, viel Spass beim Blindlösen, ich bin gerade dabei mir verschiedene Techniken anzuschauen, um mir den Würfel zu merken. Das war eigentlich der Hauptgrund, mich hier anzumelden. Im Moment merke ich mir noch alles visuell und komme auf einen Schnitt von 3 Minuten (etwa 1,5 Minuten einprägen). Vor allem in der Einprägphase steckt noch sehr viel Potential. Benutze übrigens 3-cycle.
Leif
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Beitrag von Leif »

Wow, zum blind lösen brauche ich viel länger, so 10 Minuten mindestens... Wie merkt man sich den Würfel denn so schnell? Ich benutze Stefan Pochmanns Methode...
tim
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Beitrag von tim »

Leif hat geschrieben:Wow, zum blind lösen brauche ich viel länger, so 10 Minuten mindestens... Wie merkt man sich den Würfel denn so schnell? Ich benutze Stefan Pochmanns Methode...
Spezielle Tipps kann ich nicht geben, da ich mir die Orientierung und Permutation der Teile unterschiedlich merke, du sie dir aber zusammen. Ein allgemeiner Tipp ist deshalb: Merke dir den Würfel schneller als sonst (in der Hälfte der Zeit vielleicht? Musst nen bissl selber rumspielen). Auf jeden Fall solltest du nicht das Gefühl haben, dass du noch alles weisst, wenn du mit dem Merken fertig bist. Solltest du dann beim Lösen hängen und hast keine Ahnung mehr, wie es weitergeht, versuche so lang wie irgendwie möglich zu rekonstruieren, was du jetzt machen musst. Und das machst du ein paar mal. Wenn du die Schnauze von Fehlversuchen voll hast, dann gehst du mit der Geschwindigkeit ein wenig runter und solltest dich stark verbessert haben.
Und schnell bin ich übrigens nicht, Matyas Kuti zum Beispiel braucht etwa 20s für einen 3x3x3 Würfel. :)
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