Wie lernte ich den Brockhaus

Alles was Lerntechniken und Lernstrategien betrifft, insbesondere aber nicht ausschließlich gehören hier auch die Anwendungen von Mnemotechnik herein.
Wie kann ich am besten für Prüfungen lernen, wie merke ich mir Namen, wie lerne ich Zahlen oder Formeln etc.

Moderatoren: Hannes, Boris

CAIROS

Wie lernte ich den Brockhaus

Beitrag von CAIROS »

Hallo und guten Tag zusammen,
zwei Jahre habe ich meist mit Hilfe der Mnemotechniken gebraucht, um die Brockhaus-Enzyklopädie auswendig zu lernen. Parallel habe - schließlich lebe ich davon - sowohl einen Vortrag, als auch eine Show rund um die Lexika entwickelt.
In den letzten Monaten hat immer wieder der eine oder andere hier aus dem Forum über PN nach den Techniken gefragt. Bis zum heutigen Zeitpunkt hatte ich auch alle Fragen fleißig beantwortet.
Ich nehme nicht an Wettkämpfen teil, weil ich gegen Euch Sprinter nicht den Hauch einer Chance hätte. Ich sehe mich eher als Marathonläufer, der die Techniken zum Aufbau seiner Allgemeinbildung einsetzt.
Es ist toll, dass es beide Bereiche gibt.
Wenn ich allerdings sehe, dass ich immer weniger Vortragsaufträge erhalte, weil grundsätzlich Gregor Staub oder die deutsche Kopie - der Vortrag ist nämlich 1 : 1 umgesetzt - Markus Hoffman sich schon platziert haben, geht mir die Hutschnur hoch.
Und wenn ich dann auch noch - und da sind die überschaubaren Anfragen aus dem Forum nicht (!) gemeint - nach deren Vorträge Mails und Anrufe bekomme, weil viele nicht wissen, wie sie die Inhalte der beiden oben Genannten für sich umsetzen können, ist irgendwann mal die Fahnenstange erreicht.
Auf der anderen Seite kann ich die Anrufer verstehen. Ich könnte mit einer teuren CD-Sammlung sowie einem "Hirn in Hochform" auch nichts für meine Belange anfangen.
So, der Frust musste mal raus.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Da bin ich nicht ganz mitgekommen. Du sagst, Gregor Staub und die deutsche "Kopie" davon haben denselben Vortrag wie du? Meinst du jetzt eher die Techniken, die sich seit den Römern oder zumindest seit Buzan nicht mehr deutlich geändert haben oder tatsächlich die Präsentationsweise?

Und ja, Shows sind mehr Inspiration als Anleitung, aber dafür ist es ja gedacht oder?
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DivineTraube
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Beitrag von DivineTraube »

Den Unmut kann ich nachvollziehen, Gregor Staub und Markus Hoffmann sind in erster Linie gute Rhetoriker und Motivatoren - inwieweit sie die Mnemotechnik auch abseits des Podiums beherrschen, ist schwer einzuschätzen.
Es ist jedoch nicht zutreffend, dass in diesem Forum nur "Sprinter" unterwegs sind. Ich sehe das Sprinten lediglich als eine Form der Ertüchtigung an, die Geschwindigkeit und Verlässlichkeit lehrt und nicht die Anwendung. So wie Atemübungen für einen Opernsänger, oder Springseilübungen für einen Boxer.

Deshalb auch meine Frage: kannst Du uns erklären, was die Mnemotechnik, die Du benutzt unterscheidet von der Mnemotechnik von den Sprintern? Als Anhaltspunkt würde ich die "naive" Herangehensweise für das Memorieren von einigen hunderttausend Stichwörtern und dem dazugehörigen Inhalt so zusammenfassen:

1. Routenpunkte festlegen auf denen die Stichworte abgelegt werden. Da der Routenschatz selbst bei erfahrensten Mnemotechniker wohl kaum über 10.000 Punkte hinausgeht, muss man sicher einer Methode bedienen, um die effektive Anzahl zu erhöhen:
-Modifikationen: verschneite, brennende, staubige Routenpunkte
-Perspektiven: vorwärts, rückwärts, im Flug durch die Route gehen
-Mehrfachbelegung: Jeder Routenpunkt wir mit mehreren Inhalten verküpft, immer wenn man mit allen Routenpunkten durch ist, geht es von vorne wieder los
-Mit dem Lexikon durchs Land ziehen und en passant die Stichworte auf gerade besichtigten Orten ablegen

2. Auf jedem dieser Punkte das verbildlichte Stichwort ablegen. Durch eine Geschichte wird der Inhalt des Artikels mit dem Bild verknüpft. Daten werden durch geeignete Zahlensystem verbildlicht.
Wichtig sind starke Stichwortsbilder um später vom Bild auf die Geschichte schließen zu können.
Wenn das Memorieren nur darauf abzielt für ein Stichwort den Artikel zu liefern, wird die Route insgesamt unnötig und nur die Geschichten, Stichwortsbilder und paarweisen Verknüpfungen sind relevant.

Kann man sich Dein Vorgehen ähnlich dem genannten vorstellen? Was hat sich insgesamt als "Best Pratices" ergeben?
Kevin
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Beitrag von Kevin »

Hallo Cairos,

wenn du eines geschafft hast, dann dass der Leser deinen Frust und Ärger gespürt hat.
Allerdings sind es wohl kaum die Tipps, die du einzelnen Forenmitglieder gegeben hast, welche die zunehmende Konkurrenz, die du durch Staub und Co. bekommst, erhöhen.
Weder Gregor Staub noch Markus Hoffmann wissen den Brockhaus auswendig, also können sie die Show, die du Rund um den Brockhaus aufgebaut hast, nicht kopieren.
Bezüglich des Brockhaus wirst du so schnell keine Konkurrenz bekommen, da es auch mit Mnemotechniken verdammt zeitaufwendig ist, ihn auswendig zu lernen.
Phexx
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Beitrag von Phexx »

Das Künstlerleben ist hart. Kopf hoch und als voran. Meiner Freundin und mir hat deine Show fantastisch gefallen! :-)

@Divine: es gibt von Cairo hier so weit ich mich erinnere viele alte sehr interessante Beiträge zu dem Thema. Ich weiß nicht, ob du schon die ganzen uraltbeiträge durchgegangen bist, wahrscheinlich hast du das ja schon getan. Sind von Pat, Voigt, Boris und Co. auch echte Perlen überall versteckt. Wenn man auf die Profile und dann alle Beiträge anzeigen geht, findet man da spannende Punkte. Bei Cairo muss man natürlich den alten Account nehmen.
Kevin
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Alter Account?

Beitrag von Kevin »

Alter Acount? Hat er noch einen älteren als Jens der Denker? Darunter findet man keinen einzigen Beitrag, die sind alle auf den neuen Account Cairos übertragen worden.
CAIROS

Beitrag von CAIROS »

DocTiger hat geschrieben:Da bin ich nicht ganz mitgekommen. Du sagst, Gregor Staub und die deutsche "Kopie" davon haben denselben Vortrag wie du?
Nein. Dafür ist auch mein Vortrag - mindestens einer BrainBoardler hat ihn in Nürtingen gesehen - zu showlastig.

Die Kopie ist folgende: Gregor Staub bildet einige Redner aus, die dann den von ihm entwickelten (?) Vortrag 1 : 1 übernehmen. Ich hatte Gregor in Achern gesehen und unmittelbar darauf Markus in Hamburg bei den Deutschen. Selbst das Beispiel mit den Kuchenblechen an den Füßen war identisch.
Wenn also schon ein erfolgreiches Laufendes Konzept weitergegeben wird, dann doch wenigstens mit Rücksicht auf die Authenzität des einzelnen Redners.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Ah verstehe.... Also ich meine wir hätten mal eine Diskussion über Jens' (Cairos) Methode gehabt, wobei herauskam dass er weniger die Routenmethode und Verwandte benutzt, als vielmehr die Geschichtenmethode, also das Verknüpfen der Informationen und Stichworte untereinander. Ich hab das letztere auch versucht, fand aber dass es vergleichsweise arbeitsaufwendig ist, weil man ja die Verknüpfungen noch intensiver wiederholen muss als die Routen.

Staub's Megamemory fand ich auch ausgesprochen unpraktisch.

Was Anfänger oft nicht verstehen ist, dass diese Techniken nur durch viel Übung wirklich verstanden werden können. Das Gehirn muss sich anpassen, ähnlich wie ein Muskel an das Bodybuilding.
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Andi
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Beitrag von Andi »

CAIROS hat geschrieben:
Wenn ich allerdings sehe, dass ich immer weniger Vortragsaufträge erhalte, weil grundsätzlich Gregor Staub oder die deutsche Kopie - der Vortrag ist nämlich 1 : 1 umgesetzt - Markus Hoffman sich schon platziert haben, geht mir die Hutschnur hoch.
Und wenn ich dann auch noch - und da sind die überschaubaren Anfragen aus dem Forum nicht (!) gemeint - nach deren Vorträge Mails und Anrufe bekomme, weil viele nicht wissen, wie sie die Inhalte der beiden oben Genannten für sich umsetzen können, ist irgendwann mal die Fahnenstange erreicht.
Auf der anderen Seite kann ich die Anrufer verstehen. Ich könnte mit einer teuren CD-Sammlung sowie einem "Hirn in Hochform" auch nichts für meine Belange anfangen.
So, der Frust musste mal raus.
Jens danke, du sprichst mir aus dem Herzen :P! Ich hatte, bei deinem Vortrag in Nürtingen, obigen Sachverhalt ebenfalls mit Sandra (und auch mit dir) besprochen. Es ist furchtbar mit anzusehen wie Hofmann (mit einem „f“, darauf legt er größten Wert) seine Vorträge, einschließlich Witz und Struktur, von Staub abgekupfert hat und dies schon seit Jahren (habe ihn 2007 erstmalig in München gehört). Nach dem Motto: „Ballen Sie beide Hände, legen Sie sie gegeneinander, das ist jetzt ihr Gehirn – Welcher Daumen liegt bei ihnen oben? Diejenigen die den linken Daumen oben haben, sind nach wissenschaftlichen Studien zu 90% sexuell aktiver, neee Spaß. Ich [M. Hofmann] wollt nur sehen wer im Publikum schnell wechselt“. Ha ha :lol:. Wer mit solch dummen Sprüchen und vielen anderen sein Publikum beeindrucken muss, dafür keine Erfolge im Gedächtnissport, geschweige von der mnemotechnischen Anwendung (z.B. für das Lernen auf Examen) besitzt, tut mir nur leid. Naja und duplizieren kann wohl jeder, wird jedoch ein Plagiat einer Hausarbeit an der Uni entdeckt fliegst du, bzw. wirst verwarnt, das sollte für Hofmann auch gelten.
Ich habe Hofmann (einmal in München, 2007, und bei der Deutschen 2009 in Hamburg) erlebt, wie er Fragen unkompetent, falsch und abweisend (nicht) beantwortet hat. Es ist bedauerlich, dass er meist dafür ein exorbitantes Honorar im vierstelligen Bereich für heiße Luft erhält.

Den Brockhaus, etliche deutsche Telefonbücher, Schnellrechnen u.v.m, wie du Jens beherrschst, auswendig zu lernen ist wahres Genie, bzw. Gedächtniskunst und nicht die Namen der 15 Zuschauer in der Ersten Reihe, wie von Hofmann und Staub praktiziert. Ich fand deine Show in Nürtingen, ebenso wie in Hamburg einfach nur super. Deine Authentizität, deine Erfolge, deine tolle Vortragsweise haben mich sehr beeindruckt, und genauso die vielen anderen Zuschauer. Im Anschluss hörte ich von einem Zuhörer sagen: „Der ist nicht von dieser Welt, ein wahres WOW-Erlebnis war das“ – und du hast sogar Werbung für MemoryXL gemacht, fand ich super – Hofmann & Co. machen höchstens Werbung für sich selbst, bzw. für ihr Buch/CD-Set. Und dieses künstlich rausgewürgte Lachen, bei fast jedem Anlass, durch Hofmann ist bis zum Ende fast unerträglich. Erst letzten Sonntag war er in „Schau dich Schlau“ (Sendetitel „Gesucht und Gefunden“) auf RTL2 zu sehen, die gleiche Masche.

Eins gilt jedoch den beiden gut zu halten, von Marketing verstehen sie etwas und ich gebe zu das Staub-CD-Set gehörte zu meiner Einstiegsliteratur in die Mnemonik. Nur dadurch wurde ich auf Mnemotechniken, Gedächtnissport, Lerntechniken aufmerksam. Trotzdem, „Hirn in Hochform“ kaut fast ausschließlich Gedanken von Markowitsch, Spitzer, Caspary, Staub wieder, jedem potenziellen Käufer lege ich lieber nahe die Originale zu kaufen, als Hofmanns oberflächliche Lektüre.

Darum möchte ich mit Hofmanns Worten abschließen, die er 2007 ebenso wie 2009 (immer noch) benutzt: „Denken Sie nicht an eine gelbe Zitrone. Was passiert? Sie denken mit Sicherheit an eine gelbe Zitrone“. Ja, ja eine Zitrone kann nur und ausschließlich gelb sein und es gibt auch nur dieses eine Beispiel, da hat die lila Kuh auf dem Einrad freilich keine Chance :cry:.
„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
Alfred Herrhausen (1930-1989), dt. Bankier
Dimmu
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Beitrag von Dimmu »

Deshalb auch meine Frage: kannst Du uns erklären, was die Mnemotechnik, die Du benutzt unterscheidet von der Mnemotechnik von den Sprintern?
Vielleicht kann Cairos auch etwas zu dieser Frage sagen.

Ich finds traurig, was für ein Versteckspiel jeder hier um "seine eigenen Methoden" macht.

Ich hatte mir übrigens mal ein/das Buch von "Jens der Denker" gekauft und kann mich nicht erinnern, dass es besser gewesen wäre als der übrige (nichtssagende) Kram.
Heute weiß ich auch warum. Weil man über die wirklichen Methoden bzw. ihre praktische NUtztung nicht spricht, sind ja schließlich geheim, damit man sich von anderen, seiner Konkurrenz abheben kann.


Ist nicht bös' gemeint, aber meine nüchterne Analyse über Mnemotechnik, die Akteure und der Gesellschaft im Jahre 2010.
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Julian
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Beitrag von Julian »

Ich finds traurig, was hier für ein Versteckspiel jeder um "seine eigenen Methoden" macht.
Stell dir mal vor, du hast eine neue Methode entdeckt, mit der
du schnell Rekorde brechen könntest.
Würdest du lieber viele Weltrekorde aufstellen, oder deine
Methode gleich für jedermann preisgeben, damit alle auf dem
gleichen Niveau stehen?

Natürlich ist es ärgerlich, aber solange noch nicht alle
Methoden bekannt sind, sollte man sich wohl selbst
die beste Methode suchen...
Phexx
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Beitrag von Phexx »

Dimmu hat geschrieben: Ich finds traurig, was für ein Versteckspiel jeder hier um "seine eigenen Methoden" macht.
Tun die meisten nicht, Dimmu. :-) Da sitzt du einem Irrtum auf. Du kennst doch die Leut überhaupt nicht oder? Viel geschrieben hast du hier auf jedenfall noch nicht. Hast du schon an einem Turnier teilgenommen?
Stell dir mal vor, du hast eine neue Methode entdeckt, mit der
du schnell Rekorde brechen könntest.
Übung machen die meisten nicht in 5 Minuten nach. Ben hat seine Systeme doch z.b. schon vor vielen Jahren auf den Tisch gelegt und ist immernoch Weltmeister.
DivineTraube
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Beitrag von DivineTraube »

Julian hat geschrieben: Natürlich ist es ärgerlich, aber solange noch nicht alle
Methoden bekannt sind, sollte man sich wohl selbst
die beste Methode suchen...
Das spiegelt den traurigen Gedanken wieder, dass Mnemotechnik mit seiner über 2000 jährigen Geschichte immer noch nicht mehr ist, als eine Geheimwissenschaft. Ich bin der festen Überzeugung, dass es nicht so fatal um die Mnemotechnik steht. Zwar lebt sie vorwiegend durch den Gedächtnissport, der naturgemäß stark von Konkurrenzdenken geprägt ist, aber merkt man gleichwohl, dass dieser Konkurrenzkampf nicht durch Heimlichtuerei in Bezug auf die Methoden, sondern doch Können in ihrer Anwendung ausgetragen wird.

Man sollte überdies nicht vergessen, das ein Mensch alleine schwerlich in der Lage ist, eine neue Technik zu entwickeln, die von ihrer Geburtsstunde an in wohlgeformter Perfektion daherkommt. Vielmehr sollte in einer Art dialektischem Prozess die Mnemotechnik kontinuierlich zu Graden anwachsender Güte reifen, getragen durch eine Basis von praktizierenden und verbessernden Mnemotechnikern. Auf diese Weise können sich auch die "praktische" und "sportlich-orientierte" Menmotechnik gegenseitig befruchten und vorantreiben.
CAIROS

Beitrag von CAIROS »

Ich finds traurig, was für ein Versteckspiel jeder hier um "seine eigenen Methoden" macht.
Dem muss ich vehement widersprechen. Meinen ersten großen Schub hatte ich nach einem langem Austausch mit Steffen Bütow. Ein Mann, der übrigens all sein Wissen seit Jahren Schülern widergibt.

Ich selbst meine auch, alle an mich gerichteten Fragen beantwortet zu haben. Aktuell habe ich - das lief allerdings über PN - einige im Forum angesprochen, weil ich mir gerade eine Gedächtnisnummer für eine TV-Sendung ausgedacht hatte, die von der Redaktion her allerdings von einer jungen Dame präsentiert werden sollte. Diese Dame trainiere ich gerade.

Ich hatte mir übrigens mal ein/das Buch von "Jens der Denker" gekauft und kann mich nicht erinnern, dass es besser gewesen wäre als der übrige (nichtssagende) Kram.
In einem weiteren Threat hatten wir dieses Thema schon gehabt, als es um das Buch von Doro ging. Alle Autoren - so leider auch ich - konnten bestätigen, dass wir kaum eine Chance haben, uns gegenüber den Vorstellungen des Verlags durchzusetzen.

Und wenn ein Verlag auf einen zukommt und geradezu aufträgt, ein Buch zu schreiben, wäre jeder dumm, diese Gelegenheit nicht beim Schopfe zu packen (daher der Name CAIROS (':)') ). Die Bücher sind meist nur Mittel zum Zweck, werden vom Autor allerdings als Reputation für Schulungsaufträge gebraucht.
CAIROS

Beitrag von CAIROS »

Das spiegelt den traurigen Gedanken wieder, dass Mnemotechnik mit seiner über 2000 jährigen Geschichte immer noch nicht mehr ist, als eine Geheimwissenschaft.
Genau das ist der Grund, warum ich bei jeder Gelegenheit - nicht nur, wenn ich weiß, jemand von Euch sitzt im Publikum - für MemoryXL werbe.

Traurig stimmt es mich dann, wenn ich auf Messen versuche, meine Vorträge zu verkaufe und als Antwort bekomme: "Wir hatten da letztens so einen Schweizer. Das hat überhaupt nichts gebracht. Mit so etwas (Mnemotechnik) wollen wir nichts mehr zu tun haben." - und dieser Schweizer - oder seine deutsche Kopie - war oft schon da.
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Hm, ich finde die Techniken sind alles andere als geheim. Mittlerweile findet man alle Techniken im Netz. Allerdings fehlt dir individuelle praktische Umsetzung. Deshalb habe ich soviel darüber auf meiner Seite geschrieben, auch um Memotechniken mit den herkömmlichen Prinzipien wie Wiederholung zu verbinden.

Also ist ein gutes Buch, ein guter Vortrag nicht unbedingt einer, der viel Detailwissen oder Tricks verrät, sondern es muss einen gewaltigen Tritt in den Hintern geben, dass die Leute anfangen es zu benutzen.

Wenn ihr mal ein Buch schreiben wollt, und ihr wollt euch nicht gegen den Verlag durchsetzen müssen, tut das Unsagbare: versucht es ohne Verlag. Ihr habt dann zwar weniger Marketing, aber immerhin ein Buch auf das ihr verweisen könnt und was die Leute bestellen können. Finanziell weniger Erfolg wenn es ein Rohrkrepierer wird, eher mehr wenn es erfolgreich ist.
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Beitrag von CAIROS »

Ursprünglich hatte ich meine Bücher im Eigenverlag. Dies ist aber nicht die Reputation, die heutzutage so notwendig ist. Hochglanzprospekte und Hightech-Internetseiten stehen vor der Leistung dahinter - leider!
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DocTiger
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Beitrag von DocTiger »

Wie meinst du das jetzt, "Leistung" (welche auch immer) vor Hochglanzprospekten oder danach?

Naja, ich hab ja keine Showbiz Ambitionen, daher darf ich eine Homepage bauen bevor ich Leistung erbracht habe, hehe.
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CAIROS

Beitrag von CAIROS »

@DocTiger:
Bitte fühle Dich nicht angesprochen. Ich hatte bei diesen Zeilen überhaupt niemanden im Kopf. Ehrlich!!!!!

Ich meine nur, dass viele, die in der Öffentlichkeit agieren, Ihr Werbematerial immer perfider ausarbeiten. Viele sollten diese Energie eher in die Ausarbeitung ihrer Programme stecken.

Und nochmals ganz deutlich: Es ist hier niemand - auch nicht im verstecktesten Sinne - angesprochen.
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Andi
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Beitrag von Andi »

DocTiger hat geschrieben:
Also ist ein gutes Buch, ein guter Vortrag nicht unbedingt einer, der viel Detailwissen oder Tricks verrät, sondern es muss einen gewaltigen Tritt in den Hintern geben, dass die Leute anfangen es zu benutzen.
Was ist überzeugender/authentischer/motivierender ein Vortrag von einem „Schwätzer“ (Staub, Hofmann, Geisselhart…) oder einem der die Materie lebt (Jens, Gunther, Boris …)?
„Nur wer selbst brennt, kann Feuer in anderen entfachen.“ wusste schon Augustinus.
CAIROS hat geschrieben: Und nochmals ganz deutlich: Es ist hier niemand - auch nicht im verstecktesten Sinne - angesprochen.
Oh ich wäre froh wenn diesen Threat Hofmann, Staub & Co. lesen würden. Weil hier sprechen Experten ( :wink: 8) ) und nicht Personen die einen ihrer Vorträge angehört haben, begeistert waren, zwei Tage die Techniken benutzten und schließlich vergessen/verdrängt haben.
Ich schätzte vorsichtig das nur etwa 10-20% des Publikums (von Staub, Hofmann & Co.) Mnemotechniken langfristig anwenden, der Rest hat spätestens nach 30 Tagen die Motivation aufgegeben.
Wie sieht es bei dir, CAIROS, aus? Welche Erfolgsquote erreichst du lt. Feedback von deiner Zuhörerschaft, bin sehr neugierig.
„Die Leistungsfähigkeit des Hirns nimmt zu, je mehr man es in Anspruch nimmt.“
Alfred Herrhausen (1930-1989), dt. Bankier
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