Hallo Ulrich,
Zuerst einmal finde ich die Idee mit den Häusern sehr gut. Allerdings habe ich weiterhin meine eigenen Wörter nach der Schinderhannes-Methode verwendet und diese innerhalb der 4 Häuser untergebracht. Alles in allem sehe ich bei der Schinderhannes-Methode gegenüber der Lorayne- bzw. deiner Methode folgende Vorteile:
- beim Schreiben und Lesen fallen wie schon gesagt hier die Zwischenschritte kürzer aus (Buchstabe
Form/Klang des Buchstaben
Verknüpfung mit zugeordnetem Begriff
r’s & t’s heraushören
<=>
Buchstabe
durch Anfangsbuchstaben zugeordneter Begriff
Silbenanzahl/ o’s heraushören)
Ulrich Voigt hat geschrieben:Mit den konstruierten Kunstwörtern dürfte das alles sehr viel weniger plausibel werden
- natürlich lassen sich die kurzen, eindringlichen und bildhaften Buchstabenbilder besser verorten als die konstruierten Kunstwörter. Doch wenn man gute Kunstwörter gefunden hat (ich bin mit meinen zufrieden), lassen sie sich mit etwas Aufwand auch sehr gut verbildlichen, untereinander & mit den Örtern verknüpfen und schnell wieder abrufen.
Ich zweifle nicht daran, dass ich auch die etwas abstrakteren und längersilbigen Wörter dauerhaft behalten und sofort vor Augen sehen bzw. in den Ohren hören kann.
Außerdem muss dieser Mehraufwand, verglichen mit den einprägsameren Buchstabenbildern nur einmalig vorgenommen werden, dafür fällt der aufwändigere Übersetzungsprozess der Lorayne-Methode wie oben beschrieben jedes Mal an
- die Problematik der schwierigen Begriffe betrifft eh nur einige drei- und viersilbige Wörter, die (häufigen) Buchstaben der 1., 2. und teilweise 3. und 4. Häuser sind genau so plausibel wie z.B. Buchstabenbilder
Ulrich Voigt hat geschrieben:Der Vorteil meiner Wörter könnte sein, daß sie die Morsezeichen deutlicher hörbar machen. Es erscheint mir einfacher, die t / d-Laute und r-Laute zu "hören", als die Anzahl der Silben
- ich habe gegenteilige Erfahrung gemacht: mir fällt es schwerer aus einem Wort die d-/t- und r-Laute herauszuhören als eine o-Silbe (Vokale lassen sich meiner Meinung nach leichter hören als Konsonanten). Ich „fühle“ die Silbe besser als einzelne Buchstaben
- jedes Wort hat eine Sprachmelodie. Das „Gefühl“ für die Silbe wird durch die Sprachmelodie erzeugt. Ich muss nicht jeden einzelnen Konsonanten (auch wenn bei dir keine „Fremd-Konsonanten“ vorkommen) prüfen und das Wort auseinandernehmen
(D – r – ei – ra – d). Die Vokale in den Worten sind sozusagen überflüssig. Bei der Schinderhannes-Methode hat jede Silbe ihre Bedeutung ( „-“ oder „.“), es ist egal, aus wie vielen Konsonanten die Silbe besteht, sie wird eh als ein Ganzes, als eine Einheit wahrgenommen.
- man kann die Melodie/ Betonung des Wortes verändern, so dass z.B. die o-Silben deutlicher werden (Ven-ti-la-TOOR
die o-Silben stehen für ein langes Zeichen). Idealerweise liegt bei fast allen meinen Wörtern die Betonung auf einem o.
Die einzelnen Konsonanten zu betonen bzw. hervorzuheben ist schwieriger (Außerdem halte ich es für sinnvoller, einen Reibelaut wie das r für das lange Morsezeichen zu verwenden und einen Verschlusslaut wie das t für das kurze Zeichen). Das sind aber nur Kleinigkeiten
- ein weiterer Vorteil liegt darin, dass lediglich eine ja-/ nein-Unterscheidung getroffen werden muss: entweder die Silbe hat ein o oder nicht. Das ist leichter als zu schauen: da ist ein d/t, also lang, das ist ein r, also kurz
So viel dazu.
Einen wichtigen Aspekt habe ich jedoch bis jetzt außer Acht gelassen: Die Frage, wozu dieses System dienen soll.
Ist diese Methode
1.) als andauernder Übersetzungsschlüssel gedacht, mit dem jedes Mal ein Morse-Buchstabe übersetzt wird, oder nur
2.) als Übergangslösung entwickelt, bis man so mit dem Morsecode vertraut ist, dass man entweder
a) über den Weg „- . . .“ = t-r-r-r bzw. o-#-#-# auf Terrierhaar = Besen = B bzw. Bodybuilder = B kommt oder
b) direkt sieht „- . . .“ = B
Bei 2.) ist natürlich wie schon beschrieben die Lorayne-Methode einfacher, allerdings glaube ich, dass sich bei ausreichend Übung der Morsecode mit beiden Methoden ohne den Umweg über die Häuser übersetzen lässt bis schließlich bei 2.) b) gar keine Methode mehr notwendig ist (zumindest nicht unsere beiden Methoden).
MfG Allan_T.