Zum "Scharnier":
Wenn es schon so verkrustet ist nach zehn Jahren ...
. Ich kann Sie beruhigen: Es gibt noch keinerlei Usus außerhalb dieses Fadens, die Methode so zu nennen. Daran soll es also nicht scheitern.
Der springende Punkt ist aber der: Mir ist klargeworden, dass die Visualisierung von Wortverknüpfungen immer auf interessante Bilder führt, auf Bilder, die den Bedingungen, die wir Mnemotechniker an mnemonische Bilder nun einmal stellen, genügen. Mir ist das deshalb klargeworden, weil ich sehr viel Übung habe im Erstellen mnemonischer Bilder, Szenen und Geschichten, sehr viel Praxis in dem, was ich als Phantasie-Arbeit bezeichne.
Das ist natürlich der Fall. Ich bezweifle aber, dass Sie der erste waren, der sich an einem Urteil über diese Bilder versucht hat. Und "interessant" ist nicht gerade objektiv. Ich zum Beispiel halte Bilder wie "Zahnpasta-Orangen" für mangelbehaftet, weil viel zu willkürlich. Mit so etwas kann man aus meiner Sicht nicht effektiv arbeiten.
Dieses Urteil gewinne ich aus meiner Erfahrung mit der Erstellung von Bildern, Orten und Geschichten, im Rahmen derer ich natürlich auch eigene Kniffe und Techniken entwickelt habe, um das alte Bild-auf-Ort besser zu machen. Ich würde sogar soweit gehen, dass die Zahl und Intensität an Bildern, die ich mir als Gedächtnissportler in den letzten 6 Jahren vorgestellt habe, der Zahl der von Ihnen erzeugten Bilder gewiss gleichkommt. Dies ist jetzt kein Kräftemessen, aber vielleicht eine nicht schadende Verdeutlichung.
Und dabei muss ich sagen, dass es aus meiner Sicht nicht zutrifft, die mit längerer Überlegung erzeugten Bilder seien etwa "besser" oder "ausgereifter". Das ist nicht der Fall. Wenn man in 5 Minuten 150 Bilder auf Orte setzt, diese noch einmal wiederholt und sich dann an alle erinnern will, dann können Sie mir glauben, dass die Verbindungen gar nicht schlecht sein dürfen. Mit schlechten Verbindungen lässt sich so etwas nicht machen.
Das Gleiche gilt z. B. für die Gesprochenen Zahlen, bei denen man nur 1 s Zeit hat und die Bilder nur einmal sieht. Ohne ausreichende gute, hochwertige Verankerung geht da gar nichts. Und oft erinnert man sich auch noch Tage, manchmal Wochen, später an die Bilder auf den Orten. Soviel zur Nachhaltigkeit.